TCM in unserer Heilpraxis

Was ist Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)?

Die Traditionelle Chinesische Medizin ist ein komplexes System des Denkens und Handelns, das über 2000 Jahre hinweg in China entwickelt wurde. Sie ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Prozesses differenzierter klinischer Beobachtung und Untersuchung, die seit jeher minutiös aufgezeichnet wurden. Die TCM umfasst verschiedene Therapieformen, u.a.:

  • chinesische Kräutermedizin
  • Akupunktur
  • Schröpfen und chinesische Massage (Tuina)
  • alt-chinesische Bewegungstherapie
  • chinesische Ernährungslehre

Warum TCM?

Die TCM unterscheidet sich von der westlichen Medizin durch die verschiedene Auffassung von Körper, Gesundheit und Krankheit. Die westliche Medizin beruht weitgehend auf dem „Ursache-Wirkungs-Prinzip“. Der westliche Therapeut ist damit beschäftigt, die Ursache einer Krankheit zu isolieren und versucht diese zu ändern, zu kontrollieren oder auszuschalten.
Der TCM-Therapeut hingegen richtet seine Aufmerksamkeit auf die physiologische und psychische Gesamtstruktur des Patienten. Er sammelt möglichst viele Informationen bezüglich der Symptome, Konstitution, sowie Lebensweise des Patienten und setzt sie in Bezug zueinander, um eine Disharmonie im System des Patienten „herauszuhören“.
Dabei spielt die Ursache eine untergeordnete Rolle.
Dieser andere Blickwinkel und die damit einhergehende Therapie birgt die Chance, den vielleicht „schulmedizinisch austherapierten“ Patienten wirkungsvoll zu unterstützen.
Gerade bei langwierigen chronischen Krankheiten hat sich die TCM als wirkungsvolle Therapieform bewährt.

Wie wirkt TCM?

Ziel der Behandlung ist, das aus dem Gleichgewicht geratene System des Menschen wieder zu harmonisieren. Ein ausgewogenes System wird in China symbolisiert durch das Yin-Yang-Prinzip.

Das Yin-Yang-Prinzip beruht auf dem philosophischen Konzept von zwei polaren Gegensätzen, wobei Yin dem passiven und Yang dem aktiven Teil entspricht.
Yin wird assoziiert mit Kälte, Wasser, Schatten, Halten, Nähren, Introversion, Ruhen und Yang mit Wärme, Feuer, Licht, Abgeben, Extroversion, Bewegung.

Ein praktisches Anwendungsbeispiel in der TCM wäre z.B. eine Disharmonie in Form von einem Übermaß an Yang durch „Hitze“ (z.B. Fieber), welches es auszugleichen gilt mit Zuführung von Yin „Kälte“ (z.B. kalte Wadenwickel).
Neben dem Yin-Yang-Prinzip kann der Therapeut noch weiter differenzierende Systeme anwenden.

Die Diagnose

Um sich ein Bild von Disharmonie machen zu können, betrachtet der Therapeut neben den klinischen Symptomen auch die allgemeine physische und psychische Konstitution des Patienten.

Neben der ausführlichen Befragung zu Schlafverhalten, Hunger- Durstgefühl, Temperaturempfinden, Ernährungsweise und psychischen Befinden bedient sich der Therapeut auch der Zungen- und Pulsdiagnose, um sich ein Bild über die Funktion der Organe zu machen.
Diese Diagnostik wird immer wieder durchgeführt, um Veränderungen im Befinden aufzuspüren.
Das Erstellen einer spezifischen und umfangreichen Erstdiagnose kann dabei bis zu 1,5 Std. dauern.

Die Therapie der TCM

Akupunktur
Jeder der etwa 365 Akupunkturpunkte hat eine definierte therapeutische Wirkung auf das Organsystem. Der Therapeut wählt die Punkte aus, die für die Behandlung des individuellen Disharmoniemusters des Patienten am geeignetsten sind. Neben feinen Nadeln eignen sich auch die Akupressur, die Druckstimulierung mit den Fingern, sowie die Moxibustion, wobei eine glühende Beifußzigarre nahe an den Reizpunkt gehalten wird. Die Akupunktur bewirkt einen ausgleichenden, harmonisierenden Einfluss auf die Funktionen des Organsystems: Entzündungshemmung, Schmerzhemmung, Verbesserung der Durchblutung, Entspannung von Muskeln, Regulation des Immunsystems und Verbesserung der Stimmung sind einige ihrer positiven Effekte.

Therapie TCM Chinesische Kräutermedizin
Das Wissensgut der chinesischen Heilkräuterkunde lässt sich bis auf das 3. Jhd. v. Chr. zurückführen.  Die Inhaltsstoffe der Arzneien spielen in der chinesischen Medizin nur eine untergeordnete Rolle, wichtig sind ihre Eigenschaften: das Temperaturverhalten, die Geschmacks- und Wirkrichtung, der Bezug zu den Organsystemen. Verwendung finden Wurzeln, Rinden, Blüten, Blätter, Mineralien, manchmal auch Tierprodukte, die nur selten isoliert, sondern in Rezepten mit fünf bis fünfzehn Substanzen kombiniert werden. Gewöhnlich wird durch  Auskochen ein Absud aus den Kräutern bereitet (Dekokt), es werden aber auch Pillen, Pulver und Tinkturen verabreicht.

Chinesische Ernährungslehre
Wie in der Kräutermedizin spielen in der chinesischen Ernährungslehre die Inhaltsstoffe der Nahrung kaum eine Rolle, sondern auch hier die thermischen Eigenschaften und die Wirkrichtung.
So individuell der Mensch ist, so individuell sollte auch seine Ernährung sein. Ein Mensch, der häufig friert, sollte kühlende Nahrung wie Rohkost oder Südfrüchte vermeiden und stattdessen lieber gekochte und gewürzte Gerichte zu sich nehmen. Dagegen sollte ein „Hitze-Typ“ statt gegrillter und stark gewürzter Speisen häufiger Salate essen.
Die chinesische Ernährungslehre passt die Ernährung den Rhythmen von Tages- und Jahreszeiten, sowie verschiedenen Lebensphasen an, z.B. Kindheit, Schwangerschaft, Alter.

Schröpfen und chinesische Massage (Tuina)
Schröpfen und chinesische Massage sind die manuellen Therapien der TCM.
Beim Schröpfen wird mit einem Glas ein Unterdruck auf einem kleinen Hautareal erzeugt und bewirkt so eine stärkere Durchblutung und Reizung der Haut und dem darunter liegenden Bindegewebe. Die Schröpfgläser werden vorwiegend auf der Blasenleitbahn auf dem Rücken angesetzt, die einen Bezug zu sämtlichen Organsystemen hat.

Traditionelle Chinesische Medizin Die Tuinamassage
verwendet neben den im Westen bekannten Massage- und chiropraktischen Techniken auch Verfahren, die einen speziellen Bezug zum chinesischen Leitbahn- und Organsystem aufweisen.

Diese Therapien werden eingesetzt bei Schwäche-, Kälte- und Schmerzzuständen oder zum Aufbau von Abwehrkräften, zum Ausleiten, sowie auch bei vegetativen Beschwerden wie Nervosität, Unruhe, Schlaflosigkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerz o.ä.

Die alt-chinesische Bewegungstherapie
Die chinesischen Bewegungsformen aus dem Qi Gong sind mit ihren natürlichen Bewegungsabläufen und der Verbindung aus Konzentrations- und Körperübungen eine hervorragende Methode zur Gesunderhaltung von Körper und Geist.